Beate Rothensee
Solitude 2007
Lichtinstallation am Schulanbau eines Herrenhauses in Brandenburg

© VG BILD-KUNST 200
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Solitude

Schloss Nackel (1905), ein Herrenhaus in der Ostprignitz, zu DDR-Zeiten als Schule genutzt, diente von 1999 - 2005 als Künstlerhaus Schloss Nackel zahlreichen Künstlern sowie Stipendiaten aus dem In- und Ausland als Ort, an dem in ländlicher Abgeschiedenheit Kunst produziert und reflektiert werden konnte.
Nach einem Besitzerwechsel 2005 und der Beendigung der öffentlichen Funktion als Künstlerhaus wird das Herrenhaus nur noch privat genutzt, der ehemalige Schulanbau ist jedoch weiterhin an Künstler vermietet.
Inzwischen wurde das alte Haupthaus denkmalgerecht restauriert und erstrahlt in neuem Glanz. Um den ursprünglichen Solitär-charakter des Herrenhauses zu unterstreichen, wurde bei der Renovierung bewusst auf einen gleichfarbigen Anstrich des Anbaus verzichtet und nach einer eigenen adäquaten Gestaltung der Fassade des Schulanbaus gesucht

Konzept
In den drei Treppenfluren des Anbaus wurden Neonröhren in den drei Grundfarben rot, gelb, blau eingesetzt, die übereinander geschaltet, in der Dunkelheit weithin sichtbar erstrahlen.
Zusätzlich wurde über der Eingangstür der Neonschriftzug Solitude montiert.
Der leuchtende Schriftzug im Kontext mit Schloss Nackel  ist eine ironische Paraphrase der im Feudalismus beliebten Attitude, Rückzugsorten poetische Namen zu verleihen, so benannte z. B. 1763 Herzog Carl Eugen von Württemberg  sein Jagdschloss Solitude, welches inzwischen zur weltberühmten Akademie der Kunstförderung avancierte.
Die Installation spielt damit einerseits an auf den berühmten Vorgänger bei Stuttgart und verweist andererseits auf die heutige Nutzung des Gebäudes als Künstlerhaus.


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